Nach Beendigung dieser Arbeit, die fast 4 Jahre erforderte und mich ebenso wie das Team und die Darsteller auf eine Reise in ein anderes, gar nicht so fernes und doch so vergessenes bitterarmes Deutschland führte, erfasst mich unendliche Dankbarkeit dafür, in einer Zeit leben zu dürfen, in der Freiheit und Lebensfreude selbstverständliche Forderungen aller geworden sind. Es ist kaum vorstellbar, dass die Menschen in unserem Land noch vor weniger als 150 Jahren ein Leben führen mussten, das heute auf dem ganzen Globus kaum noch Parallelen findet. Unsere Filmarbeit hat unsere Perspektiven für einige Zeit umgekehrt: Wir konnten von „Schabbach aus" einen fremden Blick auf unsere Gegenwart werfen und waren erschrocken, wie apokalyptisch uns diese im Konsumtaumel rotierende und in Egozentrik und maßlosen Ansprüchen zersplitterte Gesellschaft auf erscheint. So mag es vielleicht eine der Wirkungen der ANDEREN HEIMAT sein, den Betrachter zum Innehalten zu bringen und für ein paar Stunden den anderen Rhythmus zu erfahren, der unsere Vorfahren zum Überleben befähigte und möglicherweise immer noch der Rhythmus unserer Herzen ist.

E.R.