Rassismus im Film
Ömer Alkin (Hg.), Alena Strohmaier (Hg.)

Marburger Schriften zur Medienforschung [95]

296 Seiten, 148 x 210 mm, einge Abb. Das Buch kann unten auf der Seite als OA-Publikation heruntergeladen werden.
1. Auflage, Januar 2024
34,– €
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ISBN 978-3-7410-0448-3
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Rassismus im Film

Marburger Schriften zur Medienforschung [95]

Seit dem Mord an George Floyd durch den Polizeieingriff in den Vereinigten Staaten im Mai 2020 und der daraus erwachsenen (Social Media-)Bewegung #blacklivesmatter hat auch die Beschäftigung mit den verschiedenen Formen von Rassismus in Deutschland zugenommen. Konnte der Begriff vor wenigen Jahren in wissenschaftlichen wie öffentlichen Diskursen weitgehend nur schwierig oder selten genutzt werden, hat er sich inzwischen hierzulande auch als Gegenbegriff zur globalen Wirkmächtigkeit rechter Ideologien, die besonders Identitätskategorien zur Legitimation mörderischer Gewalt heranziehen, sowie im Kontext globaler Diversifizierungsmaßnahmen im Diskursmainstream durchgesetzt. Dieser Erfolg des Begriffs lässt auch die filmischen Produktionen zu Themen von Menschenfeindlichkeit, die auf Repräsentationskategorien basieren, in einem neuen Licht erscheinen. Filme zu Themen des Rassismus versuchen, Aufklärungsarbeit im Sinne anti-rassistischer Praxis zu leisten, während beispielsweise propagandistische Videos rechter und dschihadistischer Kreise zur (re-)produktiven Verhandlung von Rassismus beitragen. Andererseits lassen sich Filme, die scheinbar nichts mit Rassismus zu tun haben, bei einem genaueren analytischen Blick sehr wohl als Verstärkungs-, Reproduktions- oder Verschleierungsakteure von Rassismen verstehen. So sind Filme immer schon im Sinne von (Un-)Sichtbarkeitsmaschinen dazu geeignet, soziale Verhältnisse zu veräußerlichen und so ungedachte Zusammenhänge zu denken. In dieser argumentativen Bi-Perspektivität – Sichtbarwerden der Rassismusdiskurse und Filme als Sichtbarkeitsmedien sozialer Verhältnisse – geht der vorliegende Sammelband Diskursformen des Rassismus, seiner Filmkulturen und Möglichkeiten des (anti-rassistischen) Widerstands besonders/aber nicht nur im deutschsprachigen Kontext nach. Daran schließen sich folgende Fragen an: Wie sieht der Zusammenhang von (fiktionalen) Filmen und Formen des Rassismus in Film-kulturen aus? Wie gehen fiktionale Formate mit Antisemitismus, Rechtsradikalismus, antimuslimischem Rassismus, Antiziganismus und whiteness um? Und wie versuchen aktuelle (auch experimentelle) filmische Formate, Rassismus entgegenzutreten? Im Zentrum des Sammelbandes stehen die Filme und ihre Geschichten selbst. Ziel ist es, das Erkenntnispotential von Filmen in der Auseinandersetzung mit Rassismus zu befragen: Was genau am Rassismus machen die Filme sichtbar? Wie lassen sich mögliche historische Entwicklungen narrativer audiovisueller Diskursformen (für den deutschsprachigen Kontext) darstellen? Wie verändern sich in diesen Entwicklungen die Auseinandersetzungen mit jenen rassistischen Formen? Und grundsätzlich: Wie stehen Film und Rassismus zueinander?

Beiträge von Ömer Alkin , Julia Bee, Julia Dittmann , Irina Gradinari , Hilde Hoffmann , Kien Nghi Ha Hauke Lehmann, Radmila Mladenova,, Tobias Nagl , Burrhus Njanjo und Alena Strohmaier

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