Kleine Genres [MONTAGE AV 1/2014]

Montage AV [1/2014]

216 Seiten, 148 x 210 mm, Download als Open Access Publikation möglich (Link unten)
Juli 2014
14,90 €
vergriffen
ISBN 978-3-89472-930-1

Kleine Genres [MONTAGE AV 1/2014]

Montage AV [1/2014]

Aus unterschiedlichen Gründen werden Filme in Gruppen eingeteilt, Genres, Zyklen oder Reihen bilden sich aus. Die großen, bekannten Genres entstanden, als die Filmproduktion und der Vertrieb zum Geschäftszweig wurde, um Kosten und Risiken durch Standardisierung zu senken, ein überschaubares Angebot zu gestalten und dem Publikum zu signalisieren, was es im Kino zu erwarten hatte. Inzwischen ist die Vielfalt der Genres groß, Hybridformen gängig, und unterhalb der großen Genres gibt es verschiedenste kleinere Gruppierungen. Kritiker und Wissenschaftler, Produzenten und Verleiher, Zuschauer und Fans – alle ordnen Filme in Kategorien nach stofflichen, thematischen, ästhetischen und anderen Strukturen, teils schon vor der Produktion, teils nachträglich, im Rückblick auf die Filmgeschichte. Prägnante Einzelfilme können dabei in den Rang eines Prototyps erhoben werden.

Übergreifende Gattungen, kleine Genres, thematische Gruppen oder wiederkehrende Motive dienen als Kategorien der Kommunikation über Filme. Die solchen Filmgruppen verliehenen Namen bezeichnen hypothetische Typologien, basieren auf Analogie und Vergleich, inhaltlichen oder formalen Verwandtschaftsbeziehungen. Filmgruppen stehen im historischen und kommunikativen Prozess, der die Institution des Kinos mit den Zuschauern verbindet – und sie interagieren mit einem sich kontinuierlich verändernden kollektiven Wissen und einer sich wandelnden sozialen, technischen und politischen Realität. Während die großen Genres relativ stabile Gruppen darstellen, handelt es sich bei den «kleinen Genres», um die es in dieser Ausgabe von Montage/AV gehen soll, eher um kurzlebige Erscheinungen, die mitunter nur wenige Exemplare umfassen. Sie gehören zwar dem umgreifenden Genre an (wie etwa der «Singin’ Cowboy» dem Western), bilden jedoch meist zeitlich begrenzte Zyklen oder Subgenres. So diffus manchmal der stoffliche Zusammenhang der Filme ist, so können sie doch in ihren Figuren und Figurenkonstellationen, ihren narrativen und dramaturgischen Mustern als eigenständige Gruppen erkannt werden.

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