La Circulation des images/ Die Zirkulation der Bilder
Mireille Berton (Hg.), Charlotte Bouchez (Hg.), Susie Trenka (Hg.)
224 Seiten, 150 x 220 mm, einige Abb., französisch
1. Aufl., März 2018
24,90 €
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ISBN 978-3-89472-972-1
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La Circulation des images/ Die Zirkulation der Bilder

cinéma, photographie et nouveaux médias/ Kino, Fotografie und neue Medien

Bilder sind während der gesamten Dauer ihrer Existenz in Zirkulationsprozesse eingeschrieben. Die Erforschung ihrer Zirkulation gilt seit jeher als konstruktiver Ansatz, um die Wirkung ihrer Verschiebung zwischen verschiedenen Orten der Bedeutungsproduktion zu beurteilen. Im medialen Kontext des frühen 21. Jahrhunderts erscheint diese Herangehensweise besonders relevant: Dies zeigt die Fülle jener Diskurse, die sich mit den gesellschaftlichen Risiken und Vorteilen der «freien Zirkulation» von Inhalten befassen, welche die neuen Kommunikationstechnologien mit sich bringen. Im Zeitalter des Internets und sich transformierender Medien stellt die Konstitution von Netzwerken, innerhalb derer die Bilder auf ganz neue Weise zirkulieren können, die visuelle Ökonomie unserer Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Dies veranlasst uns, den Fokus auf die Thematik der Zirkulation zu setzen. Die Entmaterialisierung der Bilder, die Vermehrung der Bildschirme sowie die noch nie dagewesene Geschwindigkeit des Austausches führen zu einer neuen Art des Bilderkonsums. Diese verwischt die Grenzen zwischen Produktion und Rezeption und zwingt uns, die Definition des Bildes und den Prozess seiner Sinnstiftung zu überdenken. Ein aussagekräftiges Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit liefern die Fotografien aus Abu Ghraib: Die von US-Soldaten fotografierten Bilder erniedrigter irakischer Gefangener, in der Absicht gemacht, die Feinde ins Lächerliche zu ziehen, erhielten durch die «unkontrollierte» Zirkulation (virale Verbreitung) eine ganz andere politische Bedeutung, nämlich das Anprangern von Gewalt. Die Publikation verfolgt demnach eine doppelte Fragestellung: Einerseits geht es um den Einfluss der neuen Praktiken auf die Begriffsdefinitionen von Produktion, Diffusion und Rezeption in den mit Bildern befassten Forschungsfeldern. Andererseits gibt die Publikation Gelegenheit, anhand von Fallstudien, die sich auf verschiedene Perioden und geographische Räume konzentrieren, die Idee der «Zirkulation der Bilder» in einer historischen Perspektive zu untersuchen. Dies erlaubt auch, das vorgeblich Neue dieser Zirkulationsphänomene besser einzuschätzen. Die Bilder werden so in ihrer Materialität, als wahrnehmbare Repräsentationen, betrachtet, ob es sich nun um filmische oder photographische Bilder handelt. Diese Einschränkung führt dazu, dass jene Ansätze aus unseren Untersuchungen ausgeschlossen werden, die Bilder lediglich als mentale oder verbale Repräsentationen auffassen. Letzteres kann insofern thematisiert werden, als es sich um Beziehungen zwischen dem konkreten Bild und den damit verbundenen Diskursen und Repräsentationen handelt. In jedem einzelnen Fall geht es darum, die Bedingungen für die Zirkulationsprozesse der Bilder herauszuarbeiten – seien diese materieller, sozialer oder politischer Natur – und nach dem Resultat der Zirkulation zu fragen. Die Aufsätze sind in drei thematische Rubriken eingeteilt, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Zirkulation der Bilder betreffen – transnational, transmedial, politisch – wobei sich die drei Bereiche auch überschneiden. Ausserhalb der drei Rubriken bietet der erste Aufsatz des Bandes zudem einen theoriegeschichtlichen Überblick über die Begriffe der Zirkulation und Diffusion.

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