Fritz Lang

Retrospektive der Viennale

208 Seiten, 100 Abb., 17 x 24 mm, Gebunden
Oktober 2012
19,90 €
vergriffen
ISBN 978-3-89472-816-8

Fritz Lang

Eine Retrospektive der Viennale

Klassiker haben es nicht leicht. Oft hängt ihnen die verbrauchte Luft von Schulzimmern nach, von Pflichtübungen, die man eher erduldet als genießt. Dass ihre Vermittlung auf diese Weise gern daneben- geht, ist nicht mehr als konsequent.

Fritz Lang, der im Pantheon der Klassiker des Kinos sitzt, hat es, was die Emanzipation seiner Werke von Lehr-Meinungen über sie angeht, womöglich besonders schwer. Denn man assoziiert mit Lang gemeinhin nicht nur den Monokel-tragenden Star, sondern auch den Mann, dem Goebbels die Leitung der deutschen Filmproduktion angetragen hatte, der diese ablehnte und zum Emigranten wurde.

Der Blick auf Langs amerikanisches Werk, das größer ist als sein deutsches, wird in dieser Perspektive verstellt. Was Lang aus seinem deutschen Werk im amerikanischen weiterentwickeln konnte und was nicht, ist das bewegende Zeugnis einer Biografie, das zu sprechen beginnt, so man die Filme in direkter Nachbarschaft sieht.

Wenn die Viennale zu ihrem 50. Geburtstag mit dem österreichischen Filmmuseum die Retrospektive also einem Sohn der Stadt widmet, Lang wurde 1890 in Wien geboren, bietet sich damit Gelegenheit, einen der klassischsten Klassiker für die heutige Zeit zu gewinnen und zu erkennen, wie seine Filme heute, also in schwierigen Zeiten, weiterhin zu uns sprechen.

Der junge Godard schrieb einmal, die exemplarische Situation bei Lang sei diese: Einem normalen Menschen wird etwas genommen, das aus seinem Leben nie wegzudenken war. Nun muss er sein Schneckenhaus verlassen und den Kampf gegen das ungünstige Schicksal aufnehmen. «Wichtig ist nicht so sehr, ob er gewinnt», sagte Lang in Interviews, «sondern, DASS er den Kampf aufnimmt.»

TESTIMONIALS

«Für jeden Filmverrückten ein unverzichtbarer Quell an Informationen aus einer Zeit, in der das Kino noch ein Ort voller Stille und Geheimnisse war.» Trendjournal

 

Inhalt

INHALT

PETER NAU: Über einige Begegnungen mit Fritz Lang-Filmen

GRETCHEN BERG: Die Wiener Nacht. Ein Bekenntnis von Fritz Lang

MICHEL PICCOLI: Meine Begegnung mit Fritz Lang

GEORGES FRANJU: Fritz Längs Stil

OTIS FERGUSON: Hinter der Kamera: Lang

JEAN DOUCHET: Die Tragödie des Lang'schen Helden

BERNARD EISENSCHITZ: Briefe von Bertolt Brecht an Fritz Lang

FRITZ LANG Erinnerungen an Wien. Mit einer Einleitung von Bernard Eisenschitz

MARY MORRIS: Das Monster von Hollywood

Filme von Fritz Lang

DIE SPINNEN. 1. ABENTEUER: DER GOLDENE SEE (1919)

HARAKIRI (19119)

DIE SPINNEN. 2. ABENTEUER: DAS BRILLANTENSCHIFF (1919)

DAS WANDERNDE BILD (1919)

KÄMPFENDE HERZEN (DIE VIER UM DIE FRAU) (1920

DER MÜDE TOD (1921)

DR. MABUSE, DER SPIELER TEIL 1: DER GROSSE SPIELER. EIN BILD UNSERER ZEIT (1922)

DR. MABUSE, DER SPIELER TEIL 2: INFERNO. EIN SPIEL VON MENSCHEN UNSERER ZEIT (1922)

DIE NIBELUNGEN 1. FILM: SIEGFRIED,

2. FILM: KRIEMHILDS RACHE (1923/24)

METROPOLIS (1926)

SPIONE (1927)

FRAU IM MOND (1928)

M (1931)

DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE (1932)

LILIOM (1933)

FURY (1936)

YOU ONLY LIVE ONCE (1936)

YOU AND ME (1938)

THE RETURN OFFRANK JAMES (1940)

WESTERN UNION (1940)

MAN HUNT (1941)

HANGMEN ALSO DIE! (1942)

MINISTRYOF FEAR (1943)

THE WOMAN IN THE WINDOW (1944)

SCARLET STREET (1945)

CLOAK AND DAGGER (1946)

SECRET BEYOND THE DOOR ... (1946)

HOUSE BY THE RIVER (1949)

AMERICAN GUERRILLA IN THE PHILIPPINES (1950)

RANCHO NOTORIOUS (1951)

CLASH BY NIGHT (1951)

THE BLUE GARDENIA (1952)

THE BIG HEAT (1953)

HUMAN DESIRE (1954)

MOONFLEET (1954)

WHILE THE CITY SLEEPS (1955)

BEYOND A REASONABLE DOUBT (1956)

DER TIGER VON ESCHNAPUR/DAS INDISCHE GRABMAL (1958)

DIE 1000 AUGEN DES DR. MABUSE (1960)

FILME MIT UND ÜBER FRITZ LANG

LE MEPRIS (1963)

LE DINOSAURE ET LE BEBE. DIALOGUE EN HUIT PARTIES ENTRE (1967)

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