Cinema 59: Ende

Cinema [59]

216 Seiten, 160 x 220 mm, Broschiert, Redaktion: Tereza Fischer-Smid, Simon Meier, Dominic Schmid, Bettina Spoerri, Anna-Katharina Straumann, Matthias Uhlmann und Senta van de Weetering
Januar 2014
25,– €
vergriffen
ISBN 978-3-89472-610-2

Cinema 59: Ende

Cinema [59]

Das Ende muss nicht das Ende bedeuten. Die 59. Ausgabe des CINEMA-Jahrbuchs untersucht das Film-Ende narratologisch, film- und kinogeschichtlich, ästhetisch und auf technische Fragestellungen hin. Der Schriftsteller Catalin Dorian Florescu, ein passionierter Filmrezipient, hat eine Art Typologie von Film-Enden erstellt – ihm zufolge gibt es nicht nur das versöhnliche, das pessimistische, das optimistische, das verschlüsselte, das missratene oder das ultrakurze Ende, sondern auch das trotzige, das taube, das geflüsterte, das beiläufige oder das persönliche Ende. Mit dem Ende eines Films können markante ästhetische Signale gesetzt, Erzählkonventionen unterwandert oder umspielt werden. Wie das Schwarzbild als Scharnier zwischen imaginärem diegetischem und realem Kinoraum fungiert, behandelt Simon Koenig, während Gina Bucher der Frage nachgeht, was die digitale Zeitenwende für das Film-Ende bedeutet. Verschiedene Genres und Epochen weisen Konventionen auf, was den Schluss betrifft, und wie immer können diese erfüllt oder verweigert werden. Und beides kann derart missglücken, dass das Ende rückwirkend gar den Film ruiniert. Opernhafte Ansätze, bühnenhaft entfaltete Schlussinszenierungen macht Hans J. Wulff in seinem Beitrag über versöhnliche oder aber tragische Enden in Filmen aus, und Johannes Binotto zeigt auf, wie insbesondere das Happy End von bestimmten Regisseuren nicht im üblichen Sinne eingesetzt wird, sondern zum Krisensymptom mutiert. Besonderen, überraschenden Film-Enden, der Geschichte und der Wirkung sogenannter «Twist Endings», widmet sich Willem Strank. Das Spannungsverhältnis zwischen realer Historie und filmischer Narration und Verdichtung, die Grenzen zwischen Film und Geschichtsvermittlung macht Rasmus Greiner zum Gegenstand seiner Erörterung, während Ulrike Hanstein und Patrick Straumann filmische Visionen von Apokalypsen thematisieren und die Aporie beleuchten, die diese Filme ihrer Produktion auferlegen. Die Darstellung von Zeit und ihrer Intensivierung bzw. (scheinbare) Aufhebung oder Implosion im Zeitmedium Film wird aber auch in Filmen deutlich, die sich mit Alzheimer-Demenz befassen, wie Felix Lieb in seinem Beitrag vorführt.
Mit Beiträgen von Jorrit Bachmann und Maria Suhner, Johannes Binnotto, Daniel Bosshart, Gina Bucher, Thomas Christen, Catalin Dorian Florescu, Rasmus Greiner, Ulrike Hanstein, Simon Koenig, Felix Lieb, Willem Strank, Patrick Straumann, Senta van de Weetering, Hans J. Wulff.

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