Anthologieserie.
Kilian Hauptmann (Hg.), Philipp Pabst (Hg.), Felix Schallenberg (Hg.)

Schriften zur Kultur- und Mediensemiotik

248 Seiten, 148 x 210 mm, Unten auf der Seite Download als OA-Publikation, einige Abb.
1. Aufl., 1, April 2022
34,– €
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ISBN 978-3-7410-0377-6
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Anthologieserie.

Systematik und Geschichte eines narrativen Formats

Black Mirror, Fargo, True Detective und American Horror Story gehören zu den meistdiskutierten Serienproduktionen der letzten zehn Jahre. So unterschiedlich die Serien sind: Sie eint eine Gattungsbezeichnung, die sich als Selbstbeschreibung im Marketing der Produktionen sowie in den Besprechungen der Kommentatorinnen und Kommentatoren etabliert hat: Anthologieserie. Die Beiträge des Sammelbands setzen es sich zum Ziel, dem Anthologischen im Seriellen systematisch nachzugehen, um den Begriff im geisteswissenschaftlichen Diskurs zu profilieren. Dabei fragen die Beiträge nach den medialen Bedingungen, wie etwa den Zusammenhängen und Unterschieden von Sammlung und Reihe, von literarischen und fernsehseriellen Anthologien, sowie nach der Herkunft und den Funktionen des Begriffs. Gleichermaßen werden spezifische Erzähllogiken der Fortsetzung und Schließung sowie den daraus entstehenden Kohärenzmomenten von Anthologieserien in den Blick genommen. Damit wird gezeigt, dass der Begriff mehr ist als ein geschicktes Branding von Seiten der Produktionsstudios. Er stellt vielmehr eine operationalisierbare und analytisch belastbare Kategorie dar, die in die wissenschaftliche Untersuchung von Anthologieserien einfließen sollte.

TESTIMONIALS

„Eine tiefer gehende Analyse und Theoretisierung der Anthologieserie stand in der deutschsprachigen Medienwissenschaft [...] bislang aus. Der von Kilian Hauptmann, Philipp Pabst und Felix Schallenberg herausgegebene Sammelband schließt die entsprechende Lücke.“
Florian Krauß, mediendiskurs 194, 2/2023

„Fast ließe sich sagen, die Publikation agiere selbst in Manier serieller Anthologien, indem sie sich in höchst abwechslungsreichen, selbstständigen 'Episoden' mit ihrem Untersuchungsgegenstand auseinandersetzt, ohne ihr vereinendes Sujet aus den Augen zu verlieren.“
Eric Dewald, MEDIENwissenschaft 02/2023

Inhalt

Kilian Hauptmann / Philipp Pabst / Felix Schallenberg           
Einleitung: Anthologieserie – Begriff, Geschichte, Medialität, Systematik

Dirk Rose              
Exkurs: Anthologien als Medienformate. Vorschläge zu einer Systematisierung

Moritz Baßler              
True Detective. Strukturelle und semantische Äquivalenzbildung in einer Anthologieserie

Irene Husser              
Das Nicht-Ende erzählen – Modelle anthologischer Zeitlichkeit in True Detective 1‒3.

Kilian Hauptmann              
Die anthologische Funktion und serielle Poiesis. Strukturelle und funktionalistische Aspekte einer medialen Form in Fargo

Martin Hennig           
Von Tales from the Crypt bis American Horror Story: Ästhetik, Erzählformen und kulturelle Funktionen von Horror-Anthologien in Film und Fernsehen

Ilona Mader / Nicole Mattern           
Aktuelle Anthologien im Vergleich. Ein Versuch der Systematisierung am Beispiel von Theater Theater, The Ballad of Buster Scruggs und American Horror Story

Sebastian Berlich / Johannes Ueberfeldt           
Der Mensch im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Black Mirror als Meta-Anthologie und innovierender Serialisierungsprozess

Philipp Pabst / Felix Schallenberg           
Trashy – cute – epic. Zur populären Ästhetik der „NSFW Animated Anthology“ Love, Death & Robots

Philipp Ohnesorge              
«The future is still human» – Pathologien des anthologischen Verfahrens in der Serie Philip K. Dick’s Electric Dreams

Sven Grampp              
Die Disneyzität der Anthologieserie. Zur Archäologie und Funktionalität einer medialen Form

Raphael Krause               
Die Hybridität der Serie. Der Tatort zwischen Episoden-, Fortsetzungs- und Anthologieserie

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