The unquiet american
Astrid Ofner, Claudia Siefen

Retrospektive der Viennale [2009]

192 Seiten, 190 x 260 mm, Gebunden, gebunden, tw. englisch
Oktober 2009
19,90 €
vergriffen
ISBN 978-3-89472-693-5

The unquiet american

Transgressive Comedies From The U.S Eine Retrospektive der VIENNALE

Irgendwann einmal konnten – wie der Titel von Graham Greenes anti-amerikanischem Roman Der stille Amerikaner aus dem Jahr 1955, der in Vietnam spielt, suggeriert – gewisse Amerikaner, sogar boshafte, scheinbar als „still" bezeichnet werden. Doch selbst wenn Teddy Roosevelt (1858-1919) um die Jahrhundertwende einem Freund riet: "Sprich leise (und höflich), aber trage stets einen dicken Knüppel bei dir", darf man anzweifeln, wie genau dies wirklich amerikanisches Verhalten beschrieb. Und mehr als ein Jahrhundert später, in der Ära unmittelbar nach der achtjährigen Regierungszeit von George W. Bush, scheinen Amerikaner oft weder still noch zurückhaltend über ihre Ignoranz, sondern sind tatsächlich laut und angeberisch darüber. Und das ist es, was den Titel meiner Retrospektive „The Unquiet American: Transgressive Comedies from the U.S." suggerierte, der eine Art von rücksichtloser, ungezügelter und oft solipsistischer amerikanischer Geisteshaltung postuliert, die erheiternd und gefährlich zugleich ist, Anarchie, Chaos und andere Arten von transgressivem Durcheinander verbreitet worauf auch immer sie trifft. Diese Komödien sind sich in ihren besten Momenten dieser Geisteshaltung bewusst und setzen sie als Instrument zur Entdeckung sowie als Objekt für Satire und soziale Kritik ein.

Der Begleitband zur Retrospektive der Viennale 2009 nimmt übergriffige Komödien ins Visier – Filme, denen die amerikanischen Tugenden wenig gelten und die sich mit Witz und schrillem Humor gegen alle Gebote der Familientauglichkeit zur Wehr setzen.

Der bekannte Kritiker Jonathan Rosenbaum hat die Retrospektive zusammengestellt und einige Texte für den Begleitband zur Verfügung gestellt.

Vorgestellt werden Filme und Texte aus dem Zeitraum von 1925 bis heute von Ernst Lubitsch, Buster Keaton, Billy Wilder, Orson Welles, Frank Tashlin, Albert Brooks, Elaine May, Manuel de Landa, Sara Driver, Howard Hawks, William Klein, Joe Dante, Chuck Jones, George Axelrod, Spike Jonze und vielen anderen.

„Ein Kino, das knallt, das sich zurückfallen lässt unter die kulturell etablierten Standards und den Vorwurf nicht scheut, es sei naiv, regressiv, infantil."

Süddeutsche Zeitung

 

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