Kassel in der Moderne
Jens Flemming (Hg.), Dietfrid Krause-Vilmar (Hg.)
823 Seiten, 170 x 240 mm, Gebunden. zahlreiche teils farbige Abbildungen, tw. farb. Abb.
1. Aufl., August 2013
29,90 €
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ISBN 978-3-89472-906-6
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Kassel in der Moderne

Forschungen und Studien zur Stadtgeschichte

Kassel feiert 2013 seinen 1100.sten Geburtstags. Die Geschichte der Stadt im Mittelalter und als Sitz der hessichen Landgrafen ist gut erforscht. Aber wie vollzog sich Kassels Weg in die Moderne, von der Residenz- zur Bürgerstadt, von der Beamten-, Offiziers- und Pensionärs- zur Industriestadt? Hier liefert das vorliegende Buch einen ersten Überblick. Es geht um das Wechselspiel von Kräften des Wandels mit solchen der Beharrung, von Tradition und Traditionsbruch. Dies schließt Prozesse stadtgesellschaftlicher Integration und Desintegration ein. Um dies zu veranschaulichen, bewegen sich die Beiträge des Buches in mehreren zeitlichen und thematischen Dimensionen. Sie werfen zum einen Licht auf die Epochen des Kaiserreichs mit dem Ersten Weltkrieg als Wendepunkt, auf die Weimarer Republik als Zwischenspiel und erste Erfahrung eines demokratischen Gemeinwesens, das zerstört und abgelöst wird durch die nationalsozialistische Diktatur, deren durch die alliierten Siegermächte erzwungenes Ende eine zweite Chance demokratischer Neugestaltung eröffnet. Zum andern lenken sie das Augenmerk auf die institutionellen Ausprägungen der städtischen Verfassungsordnung, auf Eingemeindungen und kommunale Infrastrukturprojekte, auf Planung und Gestaltung öffentlicher Räume, auf Politik der Stadt und Politik in der Stadt. Phänomene einer fortschreitenden Politisierung und Polarisierung werden ebenso berücksichtigt wie die allmähliche Ausdifferenzierung der Parteienlandschaft, das bürgerliche Vereinswesen ebenso wie einzelne Unternehmen, konfessionelle ebenso wie kulturell, sozial und politisch geprägte Milieus. Die Beiträge des Bandes fußen auf intensiven Recherchen. Sie erschließen ein breit gefächertes, vielfach zum ersten Mal erschlossenes Quellenmaterial aus lokalen und zentralen Archiven, ferner aus der zeitgenössischen Publizistik, wobei der Auswertung der Tagespresse eine besondere Bedeutung zukommt. Die Autoren sind Historiker, Erziehungs- und Literaturwissenschaftler, Soziologen und Ökonomen, Stadt- und Landschaftsplaner. Entsprechend vielschichtig sind die Perspektiven und Fragestellungen, von denen sie sich leiten lassen. Die Ergebnisse, die sie präsentieren, zeichnen sich durch einen Reichtum an Facetten aus, der seinesgleichen sucht.

TESTIMONIALS

"Ein Buch mit Gewicht im doppelten Wortsinn und zur rechten Zeit, herausgegeben von zwei profilierten emeritierten Professoren der Universität Kassel, die eine Forschungsgruppe von Historikern, Erziehungs- und Literaturwissenschaftlern, Soziologen, Ökonomen, Stadt- und Landschaftsplanern und Archivaren zusammengestellt haben, flankiert von ungenannten stu­dentischen Mitarbeitern. Nach umfassender Recherchearbeit ist ein inhaltsreiches Kompendi­um zur Kasseler Stadtgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert entstanden, das glücklicherweise nicht als Festschrift konzipiert worden ist. Es setzt an der letzten Gesamtdarstellung zur Stadt­geschichte von Hugo Brunner aus dem Jahr 1913 an, ohne freilich dessen Loblied auf eine in Ein­tracht lebende Stadt, jenseits sozialer und politischer Konflikte, zu perpetuieren. Die Demokra­tisierung von Staat, Stadt und Gesellschaft, die Entwicklung vom autoritären Obrigkeitsstaat zum demokratischen Rechtsstaat und ihr Niederschlag in der Stadt, die Entwicklung von der Residenz zur Bürger- und Einwohnerstadt sowie hin zu einem modernen Zentrum der Industrie und der Dienstleistungen mit einer umfangreichen Verwaltung, einem vielfach herausragenden Kidturangebot, einer demokratischen Streitkultur und einer kritischen Aneignung ihres histori­schen Erbes - das ist in diesem Buch zu finden. Dass es die Geschichte Kassels nicht in einem großen Narrativ darbieten will und kann, macht der Untertitel deutlich: Aspekte der Stadtge­schichte werden vorgestellt, die eine Fortschreibung anregen, ja erfordern."

 Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde

"Wie eine kritische, engagierte und differenzierte Bestandsaufnahme auszusehen hat, zeigt der Band in beispielhafter Weise und fordert eine Weiterführung geradezu heraus."
Gerhard Aumüller in: Geschichtsblätter für Waldeck

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