Tier und Film.
Carlo Thielmann

Aufblende - Schriften zum Film [20]

232 Seiten, 150 x 220 mm, zahlr. tw. farb Abb.
1. Aufl., August 2018
Buch 34,– € / E-Book 29,99 €
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ISBN 978-3-89472-844-1
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Tier und Film.

Zur Modellierung anthropologischer Differenz

Filmtiere schreiben sich seit Beginn der Filmgeschichte in unsere Vorstellungen von Tieren und auch in die Selbstentwürfe der Spezies Mensch ein. Dieser Befund wirft eine Vielzahl von Fragen auf, unter denen jene nach Orientierung in dieser Allgegenwart der Tiere am wichtigsten erscheint. Die Studie „Tier und Film“ begreift deshalb Film als ordnende Größe und analytisch kompetentes Medium im Zentrum interdisziplinärer Methoden- und Theorieangebote, die sich in jüngeren Fachdisziplinen wie Cultural Animal Studies und Human Animal Studies verdichten. Als Technologie und kulturelle Praxis steht Film stets für die überlegene Sonderstellung des Menschen ein: Mit dem Medium Film erzählt sich der Mensch die Welt; macht sie sich verstehbar und meistert auch die Tiere. Im Kino ist die Spezies Mensch im Plenum ihrer kulturellen Möglichkeiten. Die konkrete Sinnlichkeit dieser Filmwelten bürgt allerdings nicht zuverlässig für diesen Sonderstatus. Das Filmtier ist der Realität des Films – nicht jedoch der Realität des Kinosaals – verpflichtet und damit radikal gebändigt und flüchtig zugleich. Aus dieser produktiven Paradoxie entstehen die Vorstellungen ‚Mensch’ und ‚Tier’ als medial, historisch und politisch situierte Phänomene einer filmischen Anthropologie. Mit dem Begriff der ‚anthropologischen Maschine’ (Giorgio Agamben) konzeptualisiert die Studie diese philosophische Unruhe als Modell für die Filmanalyse. Die Untersuchungen ausgewählter Filme tragen zu einer Theorie- und Modellbildung der diskursiven Ordnung des Filmtieres bei und nehmen auch Fragen nach Biopolitik, Körperinszenierung und filmischem Lebenseindruck in den Blick. In historischen Fallstudien werden diese Perspektiven auf dezidiert politisch situierte Stationen europäischer Filmgeschichte bezogen. Mit dem Konzept des Films als anthropologische Maschine entwirft die Studie im Ergebnis die Architektur einer filmischen Anthropologie und ein Modell ihrer Analyse.

Folgende Filme werden besprochen: Werner Herzog - DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄUME (2010), BATMAN BEGINS (2005), Michael Apted - GORILLAS IM NEBEL (1988), NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS (1922), DER EWIGE JUDE (1940), LE VAMPIR (1946), DAS BLUT DER TIERE (1949),GRIZZLY MAN (2005),

TESTIMONIALS

“Die Arbeit besticht mit einem breiten theoretischen Fundament, auf dem unterschiedliche Theoreme aus den Bereichen Philosophie (vorwiegend Poststrukturalismus und Phänomenologie), Psychoanalyse, Kulturwissenschaft und Medientheorie synthetisiert werden.“
Burger, medienimpulse, 57

„Was bleibt, ist jedoch ein Gewinn für das filmphilosophische Publikum, welches mit der Publikation Thielmanns nicht nur eine klar strukturierte, sprachlich ansprechende Einführung in bestehende Forschungen zum Verhältnis von Film und Tier erhält, sondern auch eine Reihe von Filmphilosophien in. ihren möglichen theoretischen Bezügen neu zur Diskussion gestellt bekommt.“
Sophia Gräfe, MEDIENwissenschaft, 1/2020

 

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