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                         576 Seiten, 1500 x 2200 mm, einige Abb.              Buch bestellen
			                    Oktober 2021 Buch 34,– € / E-Book 24,99 € sofort lieferbarISBN 978-3-7410-0275-5  | 
                
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Der Sozialistische Deutsche Studentenbund 1946 - 1970 Der Motor der 68er Revolte
Dies ist die sechste überarbeitete und aktualisierte Auflage der berühmten, zuerst 1977 erschienenen Kleinen Geschichte des SDS Die beiden Autoren, selbst seit den frühen 60er Jahren im SDS aktiv, schildern die Geschichte der zunächst SPD-nahen Studentenorganisation seit ihrer Gründung durch Kriegsheimkehrer im Jahr 1946 nach: ihre Politisierung im Kampf gegen Wiederbewaffnung und einseitige Westorientierung der Bonner Republik in den 50er Jahren; ihr immer problematischeres Verhältnis zur „Mutterpartei“, das 1961 im Beschluss der SPD-Führung zur Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in SDS und SPD gipfelte; ihre anschließende Entwicklung zur maßgeblichen Organisation der außerparlamentarischen Opposition und zur entscheidenden Kraft der Studentenbewegung ab 1967 und schließlich ihren bald darauf einsetzenden Zerfall.
Was bringt die Neuauflage? Im Kapitel «KPD jenseits der SED?» wird besonders auf die Auswirkungen des KPD-Verbots durch den 1. Senat des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1956 auf die politische Justiz in den beiden deutschen Teilstaaten eingegangen und auf die Schutzfunktion des SDS für mehr als 20 KPD-Studenten. Auch der Beginn der neuen Frauenbewegung und deren politisch-kulturellen Einfluss auf das Denken in den drei parlamentarischen Linksparteien SPD, Bündnis 90 – Die Grünen und die Linkspartei sowie auf die Union wird gewürdigt. Ausführlich werden die Anfänge des antisemitischen/antizionistischen Denkens und Handelns nach dem 2. Juni bis zum Ende des SDS dokumentiert und analysiert. Völlig neu ist der Teil über Rudi Dutschkes Verhinderung der israelfeindlichen Resolution auf der XXII. Delegiertenkonferenz des SDS. Weitere neue Unterkapitel behandeln die spalterische Deutschlandpolitik von Konrad Adenauer und die Rolle der deutschen Jugendbewegung bei der Gründung und der Organisationsdebatte des SDS im Jahre 1946.
Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) existierte alles in allem nur 24 Jahre, zunächst als Vorfeldorganisation der Schumacher-SPD und nach dem «Unvereinbarkeitsbeschluß» des SPD-Parteirates von 1961 an als autonomer linkssozialistischer Studentenbund. Im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist der SDS als treibendes Element der 68er-Bewegung in Erinnerung geblieben
DIESES BUCH sollten alle lesen, die mehr über die spannende Zeit der 60er Jahre wissen wollen; die an sozialen Bewegungen Interessiert sind; die wissen wollen, warum bei der letzten Bundestagswahl so viele Ältere SPD gewählt haben.
TESTIMONIALS
„ein besonders spannendes, emotionalisierendes und herausforderndes Buch... ein Buch, das einen ein Leben lang begleitet.“
Klaus-Jürgen Scherer, perspektiven ds 2/21
„Wer einen realistischen und plastischen Eindruck von dem in '1968' kulminierenden Aufbruch beträchtlicher Teile der jungen Altersgruppen gewinnen und wer den Geist des Kerns der Rebellen erfassen will, wird durch diese Geschichte des SDS in der neuesten, erweiterten Version gut informiert.“
Peter Brandt, Neue Gesellschaft Frankfurter Hefte 5/2022
„eine Geschichtserzählung über Menschen und Ereignisse der 1950er- und 1960er-Jahre, die man jedenfalls in dieser Dichte [...] noch nicht gelesen hat.“
Ulrich K. Preuss, perspektiven ds 2/22
Inhalt
Vorwort  11
Wandel der Sichtweise und Interpretation  11
Zu den Erweiterungen  21
Klaus Meschkat: Vorwort zur 5. Auflage  29
Linkssozialismus und Aufklärung  31
Die SPD und ihre Jugend  37
Die Selbstverzwergung der SPD  43
SDS-Kampagnen  47
Quer zur Logik des Kalten Krieges  51
Vorgeschichte zu 1968 
1. Kapitel: Die Soldatengeneration der Gründer  69
Westdeutsche Universitäten in der Nachkriegszeit  69
Der studentische Alltag nach Hitler  70
Entnazifizierung der Hochschule – Symptom einer ausgebliebenen
Erneuerung  72
Verzicht auf ein «politisches Mandat»  72
Die sozialistischen Studenten: Neubeginn und Kontinuität  73
Die besondere Situation in Berlin  75
Die Herausbildung des überregionalen Studentenbundes  77
Der Hamburger Gründungskongress  78
Student und Politik  81
Der erste Unvereinbarkeitsbeschluss  84
Das abgemusterte Offizierskorps  86
Generationswechsel  88
Das Adenauer-Syndrom  90
Antikommunismus oder linke Stalinismuskritik  94
Die «Eschweger Richtlinien»  95
Die erste verlorene Bundestagswahl  99
Begeisterung für Europa  100
Erste Theorie-Diskussionen  102
Kurt Schumacher und die Doktrin der «Souveränität»  103
Der Tod von Kurt Schumacher  107
Wie die Alten, so die Jungen  108
Die Sozialistische Hochschulgemeinschaft (SHG)  109
Die zweite verlorene Bundestagswahl  110
Die FU-Gruppe: Auf nach Godesberg!  111
2. Kapitel: Flakhelfer- und HJ-Generation  113
Der Bundesvorstand Lohmar/Arndt  113
Beginn der Wehrdebatte  113
Auftrag der Hochschuldenkschrift  114
Antisemitismus nach Auschwitz  115
Studentenschelte  117
SDS und Gewerkschaften  118
Wiederbewaffnung und nationale Frage  120
SDS versus FDJ  122
Unser Standpunkt  125
Der lange Marsch nach links  128
Remilitarisierung  128
Die Paulskirchenbewegung  130
Das zerrissene Testament des Ulrich Lohmar  132
Theorie: Tabu oder Fetisch?  136
Adenauers «Weiterentwicklung der Artillerie»  140
Rückzug in den Elfenbeinturm  142
Dornröschens Erwachen  142
3. Kapitel: Eine Zwischengeneration im Kampf gegen
die Atombombe  147
Oswald Hüller: Zwischen Revolutionsromantik und Abspaltungsoptionen  147
Der Studentenkongress gegen Atomrüstung  150
Der Kongress für Demokratie – gegen Restauration und Militarismus  152
Die Suspension von Oswald Hüller  155
Eine undogmatische linke Mehrheit  159
Inhalt7
Anatomie einer Ausgrenzung  162
«Ungesühnte Nazijustiz»  166
Die Spaltung des SDS  171
«Abschied vom Elfenbeinturm»  172
Konformismus und Nonkonformismus  174
Trotz alledem  176
«Arm, aber ungebrochen»  179
Die Mauer  180
NÖSPL: Ulbricht versucht, die DDR zu retten  182
Die XVI. ordentliche Delegiertenkonferenz des unabhängigen SDS  184
Die «Sozialistischen Förderergemeinschaften»  188
Der Unvereinbarkeitsbeschluss  190
Wehner  193
Die stabilisierende Funktion der Mittelgruppe  197
Die Revolte
4. Kapitel: Rebellion der Kriegskinder  201
Seminarmarxismus  202
Freud – Marcuse – Reich  207
Wandervogel  216
Die Bündischen  216
Subversive Aktion  219
Die Eroberung der Universität  225
Demokratie vor dem Notstand  226
«Schaut auf diese Stadt!» (Ernst Reuter 1948)  228
Kuby, Krippendorff, Korporationen  234
Das Vietnam-Semester in Berlin  236
Die Plakataktion  240
Kongresspolitik  247
... stürmt die Festung Universität!  255
Der Ausschluss der Kommune I  257
Der Republikanische Club  268
Die Revolte – Der 2. Juni 1967  270
Zu Kurras  271
Der Kongress «Hochschule und Demokratie» in Hannover  274
Habermas versus Dutschke  275
Israel-Kritik von links  278
Frankfurt, Tübingen, Göttingen ...  295
Die Narodniki von Berlin  296
Das Ende der Utopie  298
Das Schulungsprogramm  303
Die XXII. Delegiertenkonferenz: die überraschende Krahl-Dutschke-
Allianz  305
Kritische Universität (KU)  316
Die Anti-Springer-Kampagne  319
«Vietnam ist das Spanien unserer Generation ...»  322
Das Attentat  329
Mai 1968  332
Die «Schlacht am Tegeler Weg»  341
Die Kritik von Jürgen Habermas  342
Der Frankfurter Aktive Streik – Aufstand der Soziologen  345
Die Zäsur  349
Zwei linke Utopisten  351
5. Kapitel: Der autonome SDS und die DDR  353
Der Maßnahmeplan der SED  353
Das Deutschlandtreffen der FDJ  353
Universitätsöffentlichkeit und deutsch-deutsche Befindlichkeiten  356
Zwischenbilanz  358
Vorläufiger Abbruch der SDS-FDJ-Gespräche  358
Robert Havemann (1910–1982)  360
Agenten im SDS  362
Peter Heilmann und die Stasi  367
KPD jenseits der SED?  369
«Gastrecht» für KPD-Studenten  371
Wolfgang Abendroth  375
Helmut Lindemann und die Bahrsche Deutschlandpolitik  378
Die neue Frankfurter Linie  379
Prag 1968  387
Berliner Nebenschauplatz  390
6. Kapitel: Frankfurt  395
Die neue Frauenbewegung im SDS  395
Notgemeinschaft der Frauen mit Kindern?  400
Der Tomatenwurf der Berlinerinnen  402
Die Frankfurter Frauen  407
7. Kapitel: Die Seinskrise des SDS  417
Krahl und Semler  417
Die vermasselte Abschaffung  421
«Voigtisten» contra «Ganselisten»  426
Rabehl ohne politische Heimat  427
8. Kapitel: Abgrenzung von der Mehrheitskultur  431
SDS und Musik  431
SDS und Film  433
SDS und bildende Kunst  438
SDS und Literatur  441
SDS und Theater  459
9. Kapitel: Was bleibt? Wir, atemlos, wie damals  463
«Bewältigung der Vergangenheit» / Kapitalismuskritik  465
Bildungskatastrophe  469
Vietnam und Emotionaler Internationalismus  473
Frauenemanzipation  475
Die antiautoritäre Kindererziehung  480
Heide Berndt: «Psychoanalyse» und Revolte  486
Kommune – Wohngemeinschaften  495
Basisdemokratische Bewegungen  497
Heide Berndt: Schlussbetrachtung – Aufrecht gehen  500
Postscriptum  501
Eine halbherzige Berichtigung  501
Klaus Mehner: Die Berliner SDS-Story  503
Anhang
SDS-Delegiertenkonferenzen 1946–1968 / Landesvertreter (bis 1949) /
Beiratsmitglieder des Bundesvorstands  531
SDS-Bundessekretäre  536
Abkürzungsverzeichnis  537
Über die Autoren  541
Quellen- und Literaturverzeichnis  543
Personenverzeichnis  558
Hinweis | Website: Zur Geschichte der Hamburger 68er-Bewegung  572
            
            
