Metaphern einer anderen Filmgeschichte.
Henning Engelke

Marburger Schriften zur Medienforschung [62]

580 Seiten, 155 x 225 mm, zahlr. Abb.
1. Aufl., Mai 2017
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ISBN 978-3-89472-994-3
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Metaphern einer anderen Filmgeschichte.

Amerikanischer Experimentalfilm, 1940–1960

Dieses Buch eröffnet eine neue Perspektive auf eine der produktivsten, aber in der Forschung bislang vernachlässigte Phase experimenteller Filmproduktion an den Schnittstellen von Filmästhetik, Kunsttraditionen, sozialem Wandel und wissenschaftlichem Paradigmenwechsel. Auf der Grundlage von bislang unerschlossenen Quellen folgt das Buch den miteinander verwobenen Entwicklungslinien von ästhetischer Innovation, dem Streben der Experimentalfilmer um kulturelle Anerkennung und Institutionalisierung sowie den sich verändernden Konfigurationen technologischer Bildmedien. Kanonische Arbeiten von Filmemachern wie Kenneth Anger, Maya Deren, James Broughton oder den Brüdern John und James Whitney werden im Kontext von übersehenen, hier oft erstmals besprochenen Filmen betrachtet. Diese erweiterte Sichtweise stellt etablierte historische und theoretische Annahmen zum Experimentalfilm dieser Zeit grundsätzlich in Frage. Zugleich erschließt sie neue historische Kontexte, in denen sich Produktion, Rezeption und kritischer Diskurs zum Experimentalfilm entfalteten. Methodisch verbindet das Buch ästhetische Analysen und archivalische Forschung mit einem medienarchäologischen Ansatz, um die Relevanz des Experimentalfilms für eine historische Perspektivierung aktueller Diskurse zu Medienwandel und posthumanistischen Konzeptionen von Subjektivität aufzuzeigen.

TESTIMONIALS

«In einer sehr substantiellen Einleitung und neun Kapiteln beschreibt der Autor die Arbeit der wichtigsten Protagonisten des experimentellen Films, stellt Verbindungen zum dokumentarischen Film her und entdeckt viele bisher kaum wahrgenommene Werke. Vier Kapitel, die mich besonders beeindruckt haben, tragen die Titel ‹Die Metapher der visuellen Musik›, ‹Phantasmagorie, Geschichte und ‚Closed Field’›, ‹Rekursive Visionen – Experimentalfilm und Kybernetik in San Francisco›, ‹Politik und Ästhetik der Entgrenzung des Filmischen›. Der Text folgt einerseits einer Chronologie, setzt andererseits geografische Schwerpunkte und geht erstaunlich ausführlich auf das Werk einzelner Künstlerinnen und Künstler ein. Gewürdigt werden u.a. Kenneth Anger (*1927), Sara Kathryn Arledge (1911-1998), Jordan Belson (1926–2011), Stan Brakhage (1933–2003), James Broughton (1913–1999), Shirley Clarke (1919–1997), Maya Deren (1917–1961), Hilary Harris (1929–199), Ian Hugo (1898–1985), Weldon Kees (1914–1955), Helen Levitt (1913–2009), Willard Maas (1906–1971), Gregory Markopoulos (1928–1992), Jonas Mekas (*1922), Marie Menken (1909–1970), Sidney Peterson (1905–2000), Frank Stauffacher (1917–1955), Stan Vanderbeek (1927–1984), die Brüder John (1917–1995) und James (1921–1982) Whitney. Mit 576 Seiten ist dies ein voluminöses Werk, dessen Substanz ich sehr hoch einschätze.» ~Hans Helmut Prinzler, hhprinzler.de, 1.11. 2018

 «I’ve just finished reading Henning Engelke’s massive tome, Metaphern einer anderen Filmgeschichte. Amerikanischer Experimentalfilm, 1940–1960, which is certainly the most important work I’ve read about American avant-garde cinema in the last few years. Unfortunately, only available in German, one can only hope that an English-language press will pick up this voluminous (575 pages), illuminating and groundbreaking work.» ~Jan-Christopher Horak, UCLA, Film & Television Archive, 15. 3. 2019

«Dieses Buch wird auf viele Jahre das Standardwerk zur produktivsten Phase des amerikanischen Experimentalfilms sein. Papier und Druck sind von sehr guter Qualität» ~Clemens G. Wiliges, 35 Millimeter Retro-Filmmagazin

Mit seinem Buchtitel deutet Engelke an, dass er die Geschichte eines anderen Films schreiben will, dass er diese aber auch anders zu schreiben beansprucht. … Die sorgfälige Analyse zeigt, dass Epochenunterscheidungen zwischen „modern“ und „postmodern“ irreführend sind. Viele der Filme weisen bereits jene Eigenschaften auf, die mit „der Postmoderne“ assoziiert werden. ….Unter Bezugnahme auf Benjamins im Passagenwerk geäußerte Kritik am Markt, der unablässig nach „Neuem“ verlangt, kontrastiert Engelke die echten Innovationen des Experimentalfilms mit der unerträglichen Repetivität des Hollywood-Kinos.
Inez Hedges, Das Argument 332/2019

 

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